Tiergesundheitszentrum 
Hungerbühler

Katze - Hypertrophe Kardiomyopathie

Katzen sind keine kleinen Hunde, das gilt ganz besonders für ihre Herzerkrankungen! 

Während beim Hund Klappenerkrankungen bei der Auskultation schon gehört werden können, sind die typischen Katzenherzerkrankungen in der Regel ohne typische hörbare Veränderung. Katzen erkranken häufig an einer hypertrophen Kardiomyopathie (HCM oder HKM), also an einer Verdickung der Herzmuskelwand. Doch dies ist keine "gute Muskelverdickung" wie bei einem Sportler, sondern erfolgt aufgrund Störungen im Aufbau der Muskelzellen, wodurch es zu einer Versteifung des Muskels kommt. Dieser wird dadurch immer weniger elastisch. Wie bei einem Luftballon, den man kaum aufpusten kann, wird es nun für den Körper schwierig, genug Blut in das Herz fließen zu lassen. Dadurch entsteht im Endstadium ein Rückstau mit Lungenödem (Wasser in der Lunge) oder Liquidothorax (Wasser im Brustkorb). Die Katze zeigt Atemnot und erstickt, wenn man es nicht früh genug erkennt und behandelt. Leider zeigen Katze in der Regel keine Symptome, bis die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten ist. Eine echokardiographische Untersuchung ist Goldstandard, da weder Auskultation noch Röntgen diese Erkrankung in früheren Stadien sicher erkennen können. Daher ist bei allen Katzen ab 8 Jahren ein Herzultraschall sinnvoll. Bei Rassekatzen wie zum Beispiel Main Coon gibt es auch juveline Formen, die schon im frühen Alter auftreten. Bei diesen Rassekatzen macht auch eine Untersuchung im jüngeren Alter Sinn.

Eine Besonderheit der Katze ist auch das physiologische Herzgeräusch. Bei der Auskultation (Abhören) können Geräusche auffallen, die man als Tierarzt mit Klappenerkrankungen verbindet. Daher muss bei einer Katze ein Herzgeräusch nicht immer etwas Schlimmes sein, sollte aber immer mittels einer fundierten echokardiographischen Untersuchung abgeklärt werden.